LaTeX-Manual-LaTeX-Konzept

Aus Augenbit

Allgemeine Formatierungshinweise

Geschweifte Klammern und % haben in LaTeX eine spezielle Funktion. Sollen sie in ihrer ursprünglichen Version verwendet werden, müssen sie durch einen Backslash angekündigt werden.

Beispiel Mengenklammer: Prosa: M ={1; 2; 3}, LaTeX: M =\{1; 2; 3\},

Beispiel Prozentangabe: Prosa: 80%, LaTeX: 80\%.

Exponenten u.ä. werden mit dem Symbol ^ erzeugt. (Bsp. [math]\displaystyle{ x^2 }[/math] --> x^2)

Indizes u.ä. werden mit dem Symbol _ erzeugt. (Bsp. [math]\displaystyle{ x_1 }[/math] --> x_1)

Leerzeichen sind vor und nach einem LaTex-Zeichen vorgeschrieben, außer es sind keine Missverständnisse möglich.

Das LaTeX-Konzept in fünf einfachen Regeln

Textzeichen der Tastatur verwenden, solange dies eben geht!

Solange die Grundlinie nicht verlassen werden muss und Zeichen benutzt werden können, die auf der Computertastatur zu finden sind, werden diese wie in normalem Fließtext verwendet. Für den Malpunkt und den einfachen Bruchstrich können dabei auch die üblichen ASCII-Zeichen Stern "*" und Schrägstrich "/" verwendet werden. Leerzeichen und Zeilenumbrüche können zur Strukturierung und zur Verbesserung der Lesbarkeit nach Belieben eingefügt oder weggelassen werden.

Alle mathematischen Zeichen, die sich auf der Tastatur befinden: + - = < > / : * ' | [ ] ( )

Beispiele

Schwarzschrift Prosa LaTeX
[math]\displaystyle{ 2 +x =5 }[/math] 2 plus x ist gleich 5 2 +x =5
[math]\displaystyle{ |x - 1| = |1 - x| }[/math] Betrag von x minus 1 Betragende ist gleich Betrag von 1 minus x Betragende |x -1| =|1 -x|
[math]\displaystyle{ n! = n*(n-1)! }[/math] n Fakultät ist gleich n mal runde Klammer auf n minus 1 runde Klammer zu Fakultät n! =n *(n -1)!

Abweichungen von der Grundlinie

Wenn in einem mathematischen Ausdruck ein einzelnes Zeichen von der Grundlinie abweicht, wird dies bei hochgestellten Zeichen durch das Circumflex "^" und bei tiefgestellten Zeichen durch den Unterstrich "_" angezeigt. Wenn ein längerer Teilausdruck von der Grundline abweicht, wird dieser zusätzlich in geschweiften Klammern eingeschlossen.

Beispiele

Schwarzschrift Prosa LaTeX
[math]\displaystyle{ x^2 }[/math] x zum Quadrat x^2
[math]\displaystyle{ x^{10} }[/math] x hoch Zehn x^{10}
[math]\displaystyle{ a_1 +a_n }[/math] a Index 1 Indexende plus a Index n Indexende a_1 +a_n
[math]\displaystyle{ x^{n +m} }[/math] x hoch n plus m Exponentende x^{n +m}
[math]\displaystyle{ a_{n -1} }[/math] a Index n minus 1 Indexende a_{n -1}
[math]\displaystyle{ a_{12} }[/math] a Index 12 a_{12}

Zeichen, die es auf der Tastatur nicht gibt

Zeichen, die nicht direkt über die Tastatur eingegeben werden können, werden als "Befehlswort" eingegeben. Befehlsworte werden durch einen vorangestellten Backslash (Schrägstrich von links oben nach rechts unten) gekennzeichnet. Für Zeichen, die in LaTeX eine Sonderbedeutung besitzen, wie z.B. die geschweiften Klammern, gibt es eine Ersatzdarstellung: Ihnen wird ebenfalls ein Backslash vorangestellt, wenn sie in ihrer ursprünglichen, mathematischen Bedeutung verwendet werden.

Beispiele

Schwarzschrift Prosa LaTeX
[math]\displaystyle{ n \to \infty }[/math] n geht gegen Unendlich n \to \infty
[math]\displaystyle{ x \notin \{ 3; 4 \} }[/math] x ist nicht Element von Mengenklammer auf 3 Semikolon 4 Mengenklammer zu x \notin \{3; 4\}

Konstrukte, die in sich bereits flächig angeordnet sind

Für elementare mathematische Ausdrücke, die in sich bereits eine flächige Darstellung enthalten (wie Brüche, Wurzeln, Integrale usw.), gibt es eigene Befehlsworte.

Beispiele

Schwarzschrift Prosa LaTeX
[math]\displaystyle{ \frac{a + b}{a - b} }[/math] Bruchanfang a plus b durch a minus b Bruchende \frac{a +b}{a -b}
[math]\displaystyle{ \sqrt{a + b} }[/math] Quadratwurzel aus a plus b Wurzelende \sqrt{a +b}
[math]\displaystyle{ \sum_{n=1}^\infty \frac{1}{2^n} = 1 }[/math] Summe von n gleich 1 bis Unendlich über Bruchanfang 1 durch 2 hoch n Bruchende Summenende ist gleich 1 \sum_{n =1}^\infty \frac{1}{2^n} =1

Anpassungen an persönliche Bedürfnisse

Die LaTeX-Notation sieht von sich aus die Möglichkeit vor, neue Befehlsworte zu definieren oder vorhandene Befehle zu verändern, beispielsweise um sie abzukürzen. So wird z.B. mit dem Befehl \def \ol{\overline} der ursprüngliche Befehl \overline abgekürzt zu \ol . Statt \overline{AB} kann dann auch geschrieben werden: \ol{AB} . Eine umfangreiche Liste von Abkürzungen wurde 1994 von U. Nitsch an der TU Dresden erarbeitet. Diese wird in der von U. Kalina überarbeiteten WordTeX-Implementation automatisch mit der Datei vorspann.tex in den Übersetzungsprozess eingebunden.